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Zeichnungen und Druckgrafik von Martina Altschäfer, Matthias Beckmann, Peer Boehm und ORLANDO
„Zeichnungen sind Aufzeichnungen, Notizen, wie Tagebucheintragungen nicht auf Perfektion in der einzelnen Bemerkung angelegt, sondern auf Fortsetzung, Weiterarbeit, als Übung der Aufmerksamkeit und Schärfung der Wahrnehmung zum Begriff.“ Hannes Böhringer Mit Blick auf „Aufmerksamkeit“ und „Wahrnehmung“ stellt die Galerie Poll regelmäßig zeitgenössische Positionen der Zeichen- und Druckkunst vor. Die Ausstellung „Chercher la vérité“ bringt Zeichnungen und Graphiken von vier Künstlerinnen und Künstlern der Galerie zusammen, die in Böhringers Sinn an den Themen Erinnerung, Reisen, Natur oder Literatur „weiterarbeiten“. In jüngster Zeit war das Reisen durch die Corona-Pandemie nur eingeschränkt möglich. Martina Altschäfer hat sich deshalb mit 80 Zeichnungen kurzerhand auf eine Reise um die Welt begeben. Als Stationen wählte die Künstlerin Orte aus, an denen sich etwas Besonderes zugetragen hat oder herausragende Architektur im Mittelpunkt steht. Auf kleinformatigen Kartons hat sie u. a. den Brand in der gotischen Kathedrale Notre-Dame in Paris, die Sprengung von Trump Plaza in Atlantic City, die Testrennstrecke auf dem Dach der Fiat-Fabrik im Turiner Stadtteil Lingotto oder die Brücke über die tiefe Schlucht der andalusischen Stadt Ronda mit Graphitstiften gezeichnet. In streng linearen Zeichnungen nimmt Matthias Beckmann alles Individuelle, Handschriftliche zurück. Der Künstler spielt stattdessen mit formalen Gestaltungsmitteln. Virtuos wechselt er die Perspektive, springt zwischen Totale und Detail hin und her und umkreist seine Bildgegenstände in einer Art Kamerafahrt. 2019 und 2020 ist Beckmann durch Berlin gelaufen, um nach Motiven zur Illustration von Walter Benjamins „Passagen-Werk“ Ausschau zu halten. 30 davon sind in der Ausstellung zu sehen. Peer Boehms zentrales Thema ist das Erinnern. Erlebnisse in der Kindheit, Reiseerfahrungen oder politische Ereignisse speichert unser Gedächtnis gleichermaßen als ungeordnete, oft schemenhafte Eindrücke. Dieses kollektive, individuell jedoch ganz unterschiedlich verankerte Bilderreservoir ruft der Künstler in seinen Kugelschreiberzeichnungen und Aquarellen auf. Grundlage sind fotografische Fundstücke aus Alben, Magazinen oder dem Internet. Diese Motive werden stark reduziert und auf bedruckten Papieren wie Seekarten, Kontobuchseiten oder Briefbögen aufgetragen. Boehms Bildsprache beruht auf dem Prinzip der Aussparung, helle und dunkle Flächen werden nebeneinandergestellt. ORLANDO beobachtet während ihrer Spaziergänge und auf tagelangen Wanderungen die Natur. Sensibel nimmt sie verschiedene Stimmungen und Lichtverhältnisse wahr und bannt die Bewegungen von Wogen und Wolken sowie Licht und Schatten Zustand um Zustand auf Druckplatte und Papier. Martina Altschäfer und Matthias Beckmann haben sich der Zeichnung verschrieben, ORLANDO spezialisiert sich in ihrem künstlerischen Schaffen auf druckgraphische Techniken, zeichnet ihre Motive aber auch mit scheinbar unendlich vielen nebeneinander gesetzten kurzen Kugelschreiberstrichen. In der Ausstellung zeigt sie die Linolschnitte „Schwere See I-IV“ und die tiefschwarze Mezzotinto-Radierung „Harzwald II“ sowie die Kugelschreiberzeichnung „Wogen V“.
Eröffnung: 16. Juni 2022, 18-21 Uhr
Montag | Geschlossen | |||||
Dienstag | 12:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Mittwoch | 12:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Donnerstag | 12:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Freitag | 12:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Samstag | 12:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Sonntag | Geschlossen |
Galerie Poll, Berlin
Gipsstraße 3
10119 Berlin
Tel | +49 (0) 30 / 26 17 091 |
Fax | +49 (0) 30 / 26 17 092 |
Eintritt frei