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Eröffnung: Freitag, 20. April 2018, 18-21 Uhr Einen Maler und einen Fotografen – Johannes Daniel und Daniel Poller – stellt die Galerie Poll im zweiten Teil ihrer Ausstellungsreihe 2 x 2 erstmals in Berlin vor. Zum Auftakt hatten der Maler Justus Bräutigam und die Fotografin Susanne Keichel ebenfalls neue Arbeiten gezeigt.
Johannes Daniel bedient sich konventioneller Mittel in der Malerei und entwickelt daraus aktuelle Bilder. Dieser Prozess der Bildwerdung steht im Fokus seiner Auseinandersetzung um die Bedingungen und Möglichkeiten der Malerei. Sein besonderes Interesse gilt der Transformation von Alltagssituationen, Seherlebnissen in Kunstausstellungen oder Hör- und Leseerfahrungen sowie digitalen Bildern in seine künstlerische Arbeit. Für Daniel ergibt sich daraus ein fortlaufender Prozess der Entwicklung und Ausformulierung von Bildern: „Im Wiederholen und Sampeln von Bildgedanken und -fragmenten und der prinzipiellen Uneinholbarkeit eines gedanklichen Konstrukts im malerischen Ausdruck liegt für mich der Zwang fortzufahren. Denn die nächste Formulierung ist der erneute Versuch, das Verhältnis zwischen innerem und gemaltem Bild zu thematisieren.“ Die Ölgemälde sind Einzelbilder, aber sie stehen immer auch in einer Beziehung zu den zuvor und danach gemalten Bildern. Diese Korrespondenz spielt für Daniel bei der Präsentation seiner Arbeiten ebenso eine Rolle wie jenes Spannungsfeld, das sich durch die kalkulierte Zusammenstellung von kleinen und großen Formaten ergibt. Daniel Pollers Reihe Der große Gewinn hatte einen Kalender mit historischen Fotografien des Braunschweiger Schlosses zur Grundlage, dazu kam ein Radiergummi mit aufgedruckter Welfenkrone. Das im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstörte Schloss war 1960 abgerissen, dann aber 2007 teilweise wiederaufgebaut worden. Hinter den historisierenden Fassadenelementen ist seither mitten in der Braunschweiger Innenstadt in zeitgenössischer Glasarchitektur ein Einkaufszentrum angesiedelt. Derartige „historische Rekonstruktionen“ sind europaweit beliebt. Immer häufiger ersetzen Repliken das Original und geraten so zu einer Neuinterpretation von Geschichte. Thema der aus elf Motiven bestehenden Serie Der große Gewinn ist die Geschichte des Wiederaufbaus des Braunschweiger Schlosses. Poller reproduzierte und vergrößerte die Kalenderblätter auf Pigmentdrucke im Format von 160 x 110 cm, um dann Teile der historischen Motive mit dem Radiergummi auszulöschen. Durch das Ausradieren entstanden weiße Flächen, mit denen der Künstler auf die Willkür bei der nach historischen Fotografien vorgenommenen „Rekonstruktion“ der Schlossfassade verweist. Der Kunsthistoriker Marcus Andrew Hurttig spricht von „Negativmalerei“, da die Leinwand die Bilder bereits als Druck enthält und der Radiergummi als formgebender Pinsel Löschspuren hinterlässt. Die Umdeutung von Architektur im Stadtraum und eine daraus resultierende Verfälschung von Geschichte ist ein zentrales Thema in Pollers fotografischer Arbeit. „In diesem Sinne dekonstruiert und analysiert Daniel Poller nicht nur die Architektur und ihre Abbilder, sondern gleichermaßen die Funktion der Fotografie.“ (Maik Schlüter) Johannes Daniel, geboren 1987 in Halle an der Saale, schloss sein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig 2017 als Meisterschüler von Prof. H. C. Ottersbach ab. Der Maler erhielt u.a. 2016 das Sächsische Landesstipendium, 2017 wurden mehrere seiner Arbeiten durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden angekauft (Ausstellung bis 4. Mai 2018 in der Vertretung des Freistaates Sachsen beim Bund, www.landesvertretung.sachsen.de). Johannes Daniel lebt und arbeitet in Leipzig. Er nimmt an der Ausstellung NGORONGORO II auf dem Ateliergelände in Berlin-Weißensee teil (26. bis 29. April 2018, www.artistweekend.com). Daniel Poller, geboren 1984 in Rodewisch, schloss sein Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig 2017 als Meisterschüler von Prof. Peggy Buth und Prof. Joachim Brohm ab. Der Fotograf erhielt zahlreiche Stipendien, darunter 2018 das Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds. Er wurde 2015 mit dem Aenne-Biermann-Preis für deutsche Gegenwartsfotografie Gera (1. Preis) und 2017 mit dem Europäischen Architekturfotografie-Preis (2. Preis) Frankfurt am Main ausgezeichnet, seine Werke befinden sich u.a. in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Deutschen Architekturmuseum Frankfurt am Main und in der Kunstsammlung Gera. Daniel Poller lebt und arbeitet in Berlin und Leipzig.
Montag | Geschlossen | |||||
Dienstag | 12:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Mittwoch | 12:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Donnerstag | 12:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Freitag | 12:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Samstag | 12:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Sonntag | Geschlossen |
Öffnungszeiten Gallery Weekend Freitag, 27. April 2018, 12-21 Uhr Samstag, 28. April 2018, 11-19 Uhr
Galerie Poll, Berlin
Gipsstraße 3
10119 Berlin
Tel | +49 (0) 30 / 26 17 091 |
Fax | +49 (0) 30 / 26 17 092 |