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Die Serie spiegelt den Wunsch des Menschen wider, sich mit der Natur zu verbinden, und das Scheitern dieser Verbindung durch den Einfluss von Kommerz, Konsum, Lebensstil und Komfort. Die Bilder zeigen Interaktionen mit der Natur außerhalb jeder natürlichen Umgebung. Die Figuren in den Szenen versuchen, die Natur zu domestizieren, von ihr Besitz zu ergreifen und mit ihr zu koexistieren, während sie immer mehr verlorengeht. Die Ausstellung im Gastfeld ist die erste der Künstlerin in Deutschland.
Margeaux Walter ist eine in Seattle, WA, geborene Fotokünstlerin, die jetzt in Brooklyn, NY, und Los Angeles, CA, lebt und arbeitet. Sie verwendet Fotografie, Video und Lentikularbilder, um akribisch inszenierte Gesellschaftssatiren zu kreieren. Dabei greift sie häufig auf persönliche Erfahrungen und Geschichten zurück. Ihre Arbeiten sind intime Erkundungen des täglichen Lebens auf familiärer, sozialer und persönlicher Ebene. Walter spielt mit der Grenze zwischen Realität und Fantasie. Jedes Werk besteht aus mannigfachen Bildern, echten Fotografien, maßstabsgetreuen Modellen und Studioporträts. Sie repliziert die visuelle Bildsprache, die wir ständig in den Medien und der Werbung sehen, kommentiert satirisch das Überangebot an Bildern, mit denen wir täglich bombardiert werden, und untersucht deren Auswirkungen auf unsere Identität. »Indem ich die visuellen Auslösereize der Werbung, inszenierte Umgebungen, Studiobeleuchtung und gesättigte Bilder verwende, fungiert meine Arbeit als eine alternative Kampagne für die psychologischen Auswirkungen des modernen Lebens«, schreibt sie. Die Arbeiten der Serie »All Natural« machen auf die Trennung aufmerksam, die zwischen Mensch und Natur entstanden ist. Walter tut dies dadurch, dass sie Umgebungen schafft, die auf einem schmalen Grat zwischen Fantasie und Realität liegen. Sie stellt selbst die Charaktere in diesen Umgebungen dar und die Kamera dient zur Dokumentation ihrer Erfahrungen. Diese Werke laden den Betrachter ein und ziehen ihn auf den ersten Blick mit einem Hauch von Humor in ihren Bann, erzeugen aber durch die Beziehbarkeit eines jeden Bildes eine bleibende Wirkung. Auf ihrer Website berichtet Walter, dass ihre fortlaufende Erkundung »All Natural« in Quarantäne entstanden ist. »Diese Bilder spiegeln den Wunsch des Menschen wider, sich mit der Natur zu verbinden, und das Scheitern dieser Verbindung durch den Einfluss von Kommerz, Konsum, Lebensstil und Komfort. Aufgrund von Covid-19 wurden wir noch mehr von der Natur, voneinander und von der Welt isoliert, was einige dieser Gefühle vervielfacht.« In einem Interview mit der französischen Zeitschrift Courrier international sagte Margeaux Walter über diese Serie: »In diesen Bildern inszeniere ich Interaktionen mit der Natur außerhalb jeder natürlichen Umgebung. Die Figuren in den Szenen versuchen, die Natur zu domestizieren, von ihr Besitz zu ergreifen und mit ihr zu koexistieren. Die Natur verschwindet und verändert sich aufgrund des Klimawandels, und die Figuren in diesen Bildern versuchen, sie zu verewigen. Wir finden neue Wege, unsere natürliche Umgebung zu simulieren, während wir sie immer mehr verlieren.« Auf die Frage, welches Gleichgewicht zwischen Surrealismus, Humor und einer tieferen Reflexion sie anstrebe, antwortete sie: »Humor ist mir sehr wichtig: offen, subtil oder schwarz, das hängt von den Bildern ab. Ich arbeite mit Humor, um eine Botschaft zu vermitteln, denn Humor ist verständlich und zugänglich, selbst wenn er eine düstere Botschaft enthält. Man muss über sich selbst lachen, weil man so seine Gefühle und sein Verhalten am besten verstehen kann, ebenso wie die Lächerlichkeit des modernen Lebens. Darüber hinaus war mir die Farbe schon immer wichtig. Meine Werke sind maßgeblich von den visuellen Codes der Werbung beeinflusst. Ich verwende ähnliche Farben und Techniken, weil ich meine Arbeit als scheinbare Werbung für das moderne Leben, als Parodien, konzipiere. Die knalligen Farben sind eine Anspielung auf diese Idee.« Margeaux Walter erhielt ihren MFA (Master of Fine Arts) vom Hunter College im Jahr 2014 und ihren BFA (Bachelor of Fine Arts) von der Tisch School of the Arts der New York University im Jahr 2006. Sie hat für ihr Œuvre eine Vielzahl von internationalen Preisen erhalten, sie hat an Dutzenden von Ausstellungen teilgenommen und wurde mit mehreren Artist-in-Residence-Programmen, u.a. auch in Peking und Australien, ausgezeichnet. Ihre Arbeiten wurden unter anderem in Publikationen wie The New York Times, New York Post, Seattle Times und Boston Globe veröffentlicht. Die Ausstellung im Gastfeld ist die erste der Künstlerin in Deutschland.
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montags bis samstags von 18.00 Uhr bis 02.00 Uhr
Gastfeld Gallery Bremen
Gastfeldstrasse 67
28201 Bremen
Tel | +40 (0) 4792 / 987 47 47 |
Der Eintritt ist frei.