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Bernd und Hilla Becher: Förderturm, Fosse Noeux no. 13, Frankreich, 1972  © Estate Bernd & Hilla Becher, represented by Max Becher; courtesy Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur – Bernd and Hilla Becher Archive, Cologne

Moderne Zeiten. Industrie im Blick von Malerei und Fotografie



26.06.21 - 26.09.21

Bucerius Kunst Forum, Hamburg

Unter dem Titel "MODERNE ZEITEN. INDUSTRIE IM BLICK VON MALEREI UND FOTOGRAFIE" präsentiert das Bucerius Kunst Forum, Hamburg, rund 20 Gemälde und etwa 180 Fotografien von über 100 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Werke von Adolph Menzel, August Sander, Hilla und Bernd Becker und Thomas Struth. Die Kunstausstellung macht auf einzigartige Weise die Entwicklungen und Veränderungen in der künstlerischen Industriedarstellung über einen Zeitraum von 175 Jahren deutlich und spannt damit einen Bogen vom Beginn der Industrialisierung bis heute, von der Romantik bis zur zeitgenössischen Fotografie.


Ausgangspunkt der Ausstellung bilden Arbeiten aus den 1850er Jahren: Fabriken in idyllischer Einheit mit der Natur, Innendarstellungen der Arbeitsstätten und Arbeitsvorgänge in riesigen Produktionshallen von Stahlunternehmen sowie die zunehmende Mobilität durch Eisenbahn und Schiffsverkehr fanden Eingang in das Werk der Maler dieser Epoche. Diese Fotografien von Industriearbeit und -bauten werden in der Ausstellung den Gemälden der Zeit gegenübergestellt. Impressionistische Künstler verwandelten gegen Ende des 19. Jahrhunderts Industrielandschaften zu Stimmungsbildern, in denen sich eigenwillige Lichteffekte studieren lassen. Zeitgleich stellten künstlerisch ambitionierte Amateurfotografen Fabriken und Arbeitsleben in atmosphärischen Kompositionen dar. Auch sozialkritische Tendenzen spielten nun eine zunehmende Rolle. Während bis dahin Arbeiterinnen und Arbeiter inmitten einer übermächtigen Industriearchitektur eine marginale Stellung einnahmen und sich der Maschinenwelt unterordneten, erfuhr das Verhältnis von Mensch und Technik ab 1900 eine grundlegende Veränderung. Fotografen hielten nun auch die prekären Lebens- und Arbeitsverhältnisse des Proletariats etwa in New York und Berlin eindrucksvoll fest. Zwischen 1880 und 1930 entwickelte sich in Deutschland das Genre der Industriemalerei ausgehend von Aufträgen seitens Großunternehmen. Maler arbeiteten – gelegentlich mithilfe fotografischer Vorlagen – in Großunternehmen der Stahl- oder Textilindustrie, um die Arbeit in den riesigen Fabrikhallen möglichst realistisch zu erfassen. Im Unterschied dazu setzten die Künstlerinnen und Künstler der Neuen Sachlichkeit zur selben Zeit häufig gesellschaftskritische Akzente. Statt für malerischen Impressionismus oder heroische Industriemotive interessierten sie sich für die soziale und politische Wirklichkeit, um die gesellschaftlichen Verhältnisse im Kapitalismus zu kritisieren. Zu ihren Themen zählten neben der Massenarbeitslosigkeit vor allem der soziale Klassenunterschied. Die neusachliche Industriefotografie hingegen artikulierte in der Regel keine dezidierte Kritik an der bestehenden Gesellschaftsordnung. Nach 1945 bestimmte die sogenannte Subjektive Fotografie den Formenkanon der Industriedarstellung mit einer experimentell-abstrakten Bildsprache. Im Unterschied zu der technikeuphorischen Vorkriegszeit schwang in den Fotografien nun Distanz zum Fortschritt mit. In den 1960er/70er Jahren finden sich zahlreiche Bildreportagen über den Lebensalltag in Industrieregionen wie dem Ruhrgebiet, meist für illustrierte Zeitschriften erarbeitet. Ins Blickfeld rückten zunehmend Themen wie Umweltverschmutzung oder schwierige Arbeitsbedingungen, die von investigativ arbeitenden Fotojournalistinnen und -journalisten dokumentiert wurden. Seit den 1970er Jahren bis heute haben sich zahlreiche Künstlerinnen und Künstler mit den Folgen der Industrialisierung auseinandergesetzt. Verlassene Industrieruinen, Umweltverschmutzung und -zerstörung, ausbeuterische Arbeitsbedingungen, Minamata, Tschernobyl und Fukushima, die Auswirkungen von Gentechnologie in der Landwirtschaft oder die Veränderung der Lebenswelt infolge von Automatisierung und Digitalisierung werden in ihren Arbeiten thematisiert. Und so stehen am Ende der Ausstellung die Werke zeitgenössischer Fotografinnen und Fotografen, die die Veränderungen unseres Planeten durch die industrielle Ausbeutung der Ressourcen oder auch die Digitalisierung von Arbeitsprozessen sichtbar machen.



Öffnungszeiten und Adresse

Montag11:00:00 - 19:00:00
Dienstag11:00:00 - 19:00:00
Mittwoch11:00:00 - 19:00:00
Donnerstag11:00:00 - 21:00:00
Freitag11:00:00 - 19:00:00
Samstag11:00:00 - 19:00:00
Sonntag11:00:00 - 19:00:00



Bucerius Kunst Forum, Hamburg
Rathausmarkt 2
20095 Hamburg

Tel +49 (0) 40 / 36 09 960
Fax +49 (0) 40 / 36 09 96 36
Bucerius Kunst Forum, Hamburg
www.buceriuskunstforum.de
info@buceriuskunstforum.de



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