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Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MKG) blickt mit der Kunstausstellung "100 Jahre lenkbares Licht. Ursprung und Aktualität beweglicher Beleuchtung" auf die erfinderischen und ästhetischen Dimensionen von lenkbaren Leuchten vom frühen 20. Jahrhundert bis heute. 44 Originale von Midgard und 20 weiteren Herstellern sowie zahlreiche Zeichnungen, Patente, Briefe und kurze Filme erzählen von der Evolution der Leuchten, von parallelen und jüngsten Entwicklungen. Aktuelle Leuchten-Modelle laden die Besucher*innen ein, das Prinzip des lenkbaren Lichts selber auszuprobieren.
Mit der ersten lenkbaren elektrischen Leuchte setzte Curt Fischer (1890–1956), Gründer des Leuchtenherstellers Midgard, 1919 einen Meilenstein für die sich damals rasant entwickelnde Industrialisierung. Seine bahnbrechende Erfindung: Die Lichtquelle der „Midgard“ kann man zu sich heranziehen, ihren Kopf drehen und den Lichtkegel im gewünschten Winkel mit nur einer Hand einstellen. Damit setzte der Ingenieur der damals üblichen, starren Allgemeinbeleuchtung als einziger künstlicher Lichtquelle ein Ende. Bis dahin warfen die Arbeiter*innen an ihren Werkbänken selbst Schatten auf ihre Arbeitsflächen. Die „Midgard“ stand am Beginn der Verbreitung eines Typus, für den Unternehmen wie AEG, Körting & Mathiesen (Kandem), Gebr. Kaiser (Kaiser idell), SIS Schweinfurt und Siemens eigene Lösungen entwickelten. Später schufen Firmen wie Artemide, Belux, Erco und Nimbus Modelle, die Konstruktion und Design auf neue Weise integrierten. Zuvor, in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren, entdeckte die gestalterische Avantgarde am Bauhaus das blendfreie, frei bewegliche Licht bereits für sich. 1919 war das Jahr des Umbruchs und der sozialen und politischen Erneuerung. Elektrizität und elektrische Beleuchtung drangen in die Fabriken und Wohnungen vor, im nahen Weimar wurde das Bauhaus gegründet. Curt Fischer ließ in diesem Jahr seine berühmte Scherenleuchte, auch „Lichtbogen“ oder „verstellbarer Wandarm“ genannt, patentieren. Aus der Notwendigkeit, Arbeitsplätze in der eigenen Fabrik angemessen zu beleuchten, entwickelte er „Spezialbeleuchtungsgeräte“, Leuchten mit großer Beweglichkeit und vielseitiger Verwendung. Die Ausstellung zeigt zahlreiche frühe Entwürfe Fischers, darunter auch seine bekanntesten wie das Modell Nr. 113, das auf Grund seines gebogenen Stabs auch als „Peitsche” bezeichnet wurde, sowie das Modell Nr. 114, das besonders weit verbreitet war. Gestalter*innen und Künstler*innen am Bauhaus wie Marianne Brandt, Marcel Breuer, Lyonel Feininger, Walter Gropius und Laszlo Moholy-Nagy waren begeistert von Fischers „Spezialbeleuchtungsgeräten“. Aber auch Architekt*innen wie Egon Eiermann, Gustav Hassenpflug, Cäsar Pinnau und Sep Ruf diente die „Midgard“ als Arbeitsgerät, mitunter auch als Einrichtungsgegenstand
Montag | Geschlossen | |||||
Dienstag | 10:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Mittwoch | 10:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Donnerstag | 10:00:00 | - | 21:00:00 | |||
Freitag | 10:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Samstag | 10:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Sonntag | 10:00:00 | - | 18:00:00 |
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Steintorplatz
20099 Hamburg
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Fax | +49 (0) 40 / 42 81 34 999 |