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Um die Aktualität der Bauhaus-Ideen in der virtuellen Welt dreht sich die aktuelle Kunstausstellung im LWL Landesmuseum für Kunst und Kultur Münster. Mit der aktuellen Kunstausstellung "Bauhaus und Amerika. Experimente in Licht und Bewegung" richtet das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster den Blick auf Künstler, die nach der Schließung des Bauhauses 1933 nach Amerika emigrierten, um dort ihre Ideen weiterzuentwickeln. Gezeigt werden die Auswirkungen der Bauhausbühne als interdisziplinärem Laboratorium für Licht- und Bewegungsexperimente bis in die Gegenwart.
Die Arbeiten von Johanna Reich (*1977 in Minden, lebt und arbeitet in Köln) bewegen sich zwischen Malerei, Performance und Videokunst, beziehen neuer technische Möglichkeiten ein und setzen sich immer wieder mit kunst- und medienhistorischen Vorbildern auseinander. Das Werk in der Ausstellung "Homo Ludens IV Lascaux" von 2018 besteht aus einem fast schwarzen, hochformatigen Ölgemälde, darüber liegt eine Videoprojektion: eine Hand, die ein Smartphone hält, das im nächsten Moment weggenommen wird. Die nunmehr leere Hand verbleibt in der charakteristischen Haltung, eine zweite Hand bestreut die Pose mit weißem Pulver. Am Ende bleibt ein Abdruck übrig auf der angetäuschten smarten Bildfläche, deren malerische Pinselstriche die glatte und gleichermaßen ständig verschmierte Oberfläche eines digitalen Bildschirms andeuten. Reichs Arbeiten loten das Verhältnis von statischem und bewegtem Bild aus und untersuchen dabei die Grenzen der Wahrnehmung und des Mediums selbst. Bereits László Moholy-Nagy (1895 Ungarn - 1946 USA) vertrat einen multimedialen technikorientierten Ansatz, der auch bei Reich deutlich wird: "Ich finde den Bauhaus-Gedanken hochaktuell. Es sind die Experimente mit Licht, zum Beispiel bei Moholy-Nagy, der die Lichtprojektion im Raum dachte und sie ausweiten wollte als Ganzes - und genau da sind wir jetzt. Wenn wir in Richtung von VR-Kameras, Virtual Reality usw. gucken, haben wir genau das, was mit diesen Arbeiten vorausgedacht worden ist", sagt die Künstlerin über die Relevanz der Bauhaus-Ideen. Moholy-Nagy zählt nicht nur zu den einflussreichsten Künstlern des 20. Jahrhunderts, sondern gilt als ein bedeutender Wegbereiter für die interdisziplinäre Medienkunst. Die zweite Arbeit von Reich in der Ausstellung ist eine Holografie "Simulacrum in my Hands", 2018. Ein Videobild wird mittels einer prismatischen Pyramide in eine scheinbar freischwebende dreidimensionale Projektion verwandelt. Unter anderem in der Holografie bündeln sich seit den 1950er Jahren Versuche, Licht und Bewegung durch die Verwendung neuer Technologien künstlerisch darzustellen und dabei visuell gewohnte Darstellungen des bewegten Bildes zu hinterfragen. Interessant ist zudem die Verwendung geometrischer Formen aus transparentem Material als Projektionsfläche, die auch an die konstruktivistischen Skulpturen von László Moholy-Nagy erinnern. Motivisch zeigt die Arbeit ein von zwei Händen gehaltenes quadratisches Tuch, das im Wind flattert. Damit reiht sich die Arbeit formal in die mittlerweile kunsthistorisch gewordene Auseinandersetzung mit dem Quadrat ein, wie beispielsweise die von Josef Albers und Bruce Nauman, die ebenfalls in der Ausstellung präsent sind. Johanna Reich studierte Freie Kunst an der Kunstakademie Münster und der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und absolvierte einen Postgraduierten-Studiengang Medienkunst an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Sie wurde u.a. mit dem japanischen Excellence Prize for Media Arts, dem Förderpreis des Landes NRW für Medienkunst, dem vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) gestifteten Konrad-von-Soest-Preis und dem Nam June Paik Award Förderpreis ausgezeichnet.
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LWL Landesmuseum für Kunst und Kultur Münster
Domplatz 10
48143 Münster
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