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"GUT. WAHR. SCHÖN. Meisterwerke des Pariser Salons aus dem Musée d'Orsay" ist eine aktuelle Kunstausstellung in der Kunsthalle München. Im 19. Jahrhundert war der jährlich stattfindende "Salon de Paris" die größte und bedeutendste Ausstellung des internationalen Kunstbetriebs und das gesellschaftliche Ereignis par excellence. Eine dem antiken Schönheitsideal verpflichtete Jury bestimmte, welche Werke hier gezeigt werden durften. Die Künstler sollten das Gute und Wahre in der Schönheit der Form zum Ausdruck bringen. Doch die klassische akademische Norm war mit der modernen Lebenswelt schwer in Einklang zu bringen. In diesem Spannungsfeld schufen französische Maler wie Jean-Léon Gérôme (1824–1904), Alexandre Cabanel (1823–1889), William Bouguereau (1825–1905) und Ernest Meissonier (1815–1891) Werke, die im Salon gefeiert, aber auch kontrovers diskutiert wurden. Obwohl diese Künstler zu den berühmtesten und einflussreichsten ihrer Zeit zählten und Werke von herausragender Qualität und kulturhistorischer Bedeutung schufen, sind sie heute kaum bekannt – das Interesse der Kunstgeschichte galt bislang vor allem zeitgleichen Avantgardebewegungen wie dem Impressionismus. Anhand von über 100 Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen und kunsthandwerklichen Objekten aus dem Musée d’Orsay, die größtenteils noch nie in Deutschland zu sehen waren, rückt die Ausstellung nun die Protagonisten des Salons in den Fokus.
Die bereits von Ludwig XIV. (1638–1715) ins Leben gerufene Salon-Ausstellung war ursprünglich den Mitgliedern der Académie royale vorbehalten. Die Schau, die ab 1725 im namensgebenden "Salon Carré" des Louvre stattfand, wurde nach der französischen Revolution verstaatlicht. Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Salon im für die Weltausstellung errichteten Palais de l’Industrie präsentiert, wo jährlich Hunderttausende Besucher aller sozialen Schichten die neuesten Entwicklungen in der Kunst verfolgten. Im ersten von insgesamt sieben Kapiteln schildert die Ausstellung den Weg, den ein junger Künstler im Paris des 19. Jahrhunderts einschlagen musste, um ›salonfähig‹ zu werden: Ohne die streng reglementierte akademische Ausbildung hatte man kaum Chancen, im staatlich gelenkten Kunstbetrieb Fuß zu fassen. Eine Karriere startete mit dem Kunststudium an der École des Beaux-Arts. Es galt als höchstes Ziel, den "Grand Prix" zu erringen, ein bis zu fünfjähriges Rom-Stipendium, das den ersten Schritt zur offiziellen Anerkennung des Künstlers bedeutete. Die Ausstellung zeigt sowohl Skizzen für diesen Wettbewerb als auch in Rom entstandene Werke, die zur Begutachtung nach Paris geschickt und im Salon ausgestellt wurden. Im Zentrum der Maler- und Bildhauerausbildung stand die Wiedergabe der menschlichen Figur und damit das Aktstudium. Perspektiv-, Anatomie- und Proportionenlehre dienten vor allem der Darstellung des Menschen als Bedeutungsmittelpunkt heroischer Sujets. Solche Szenen aus der antiken Mythologie oder der biblischen Geschichte bildeten die Themen der Historienmalerei, die in der Hierarchie der Gattungen den ersten Platz einnahm. Auch im Salon rangierte diese "grande peinture" ganz oben im System der Auszeichnungen – auf diese Weise schuf der Staat einen Anreiz, an der Historie festzuhalten, während der Geschmack von bourgeoisen Kunstsammlern gleichzeitig in eine ganz andere Richtung ging.
Montag | 10:00:00 | - | 20:00:00 | |||
Dienstag | 10:00:00 | - | 20:00:00 | |||
Mittwoch | 10:00:00 | - | 20:00:00 | |||
Donnerstag | 10:00:00 | - | 20:00:00 | |||
Freitag | 10:00:00 | - | 20:00:00 | |||
Samstag | 10:00:00 | - | 20:00:00 | |||
Sonntag | 10:00:00 | - | 20:00:00 |
Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München
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80333 München
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