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Unter dem Motto Alchemie und Arabeske zeigt die Kunstausstellung im Museum Frieder Burda, Baden Baden Meisterwerke von Sigmar Polke (* 13. Februar 1941 in Oels, Niederschlesien; † 10. Juni 2010 in Köln). Hochkarätige Leihgaben aus dem Nachlass des Künstlers, internationalen Sammlungen und Museen ergänzen dazu die zahlreichen Exponate aus der Sammlung Frieder Burda, die schon sehr früh das Werk Sigmar Polkes als einer ihrer Schwerpunkte entdeckt hat. Kurator Helmut Friedel über das von ihm entwickelte Konzept der über 100 Werke umfassenden Ausstellung: „Die Linie, das heißt die Zeichnung, verbindet sich nicht einmal mit der Malfläche, sondern führt nicht selten ein fragiles Eigenleben in leichtem Abstand über ihr. Sigmar Polke muss diesen Zustand des Schwebenden, Unvollendeten, Reversiblen, des Möglichen geliebt haben, da er in seinem Werk in unterschiedlicher Gestalt beinahe wie ein Leitmotiv ständig wiederkehrt. Indem wir die Arabeske in den Fokus nehmen, schaffen wir noch einmal einen ebenso aufschlussreichen wie spannenden Zugang zum Werk Polkes.“
Heute zählt der 2010 verstorbene Sigmar Polke zweifellos zu den größten Bild-Erfindern und bedeutendsten deutschen Künstlern der letzten Dekaden. Er war ein Magier der Formen und Medien und zugleich ein Zyniker im Verhältnis zur Realität: In seinen vielschichtigen Bildern werden malerische Momente und zeichnerische Elemente, Stoffe und Muster, Fotos und Raster geschichtet, collagiert und kontrastiert, während seine Bildwelten zugleich unsere sozialen und politischen Lebenswelten kritisch reflektieren – seine Ironie war bissig und böse. Nicht selten liegt ein feines Lineament über der Bildfläche, das den Dimensionen von Fläche und Raum eine weitere hinzufügt. Die Linie verbindet, versöhnt und überhöht, aber sie streicht auch, tilgt und ändert. Die Linien in den Bildern Polkes werden auf recht unterschiedliche Art „gewonnen“: Durch Klebebänder, durch Bildvorlagen, durch Farbverläufe oder durch Übernahme herrlicher Arabesken Dürers oder Altdorfers. Die belebten Malgründe entstehen durch die Wahl des Materials wie Stoffe, Folien, Raster oder auch durch „zauberhafte“ chemische Prozesse der Vermengung unterschiedlicher Chemikalien, Lacke oder auch Pflanzensäfte. Gegensätze wie „gewollt“ oder eher „zufällig“ durchdringen und überlagern sich ständig, wobei nie eindeutig entschieden ist, woher die bestimmende Kraft rührt. So stehen die Stoff- und Lackbilder den linearen Darstellungen – den Handlinien, Schönheitslinien und Schleifenbildern – sich umarmend gegenüber.
Montag | Geschlossen | |||||
Dienstag | 10:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Mittwoch | 10:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Donnerstag | 10:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Freitag | 10:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Samstag | 10:00:00 | - | 18:00:00 | |||
Sonntag | 10:00:00 | - | 18:00:00 |
Museum Frieder Burda, Baden Baden
Lichtentaler Allee 8b
76530 Baden-Baden
Tel | +49 (0) 72 21 / 39 89 80 |
Fax | +49 (0) 72 21 / 39 89 830 |