Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg zeigt im Prinzenpalais die Kunstausstellung "Christian Rohlfs – Ein norddeutscher Expressionist" mit Temperablättern, Aquarellen und Holzschnitten des Künstlers. Mit rund 20 ausdrucksstarken und repräsentativen Arbeiten von Christian Rohlfs gehört der Bestand an Werken des norddeutschen Expressionisten zu den wichtigsten und umfangreichsten in Niedersachsen. Erstmals seit 1947 widmet das Landesmuseum diesem Künstler mit der Kabinettschau im Prinzenpalais wieder eine Einzelpräsentation. Im Zentrum steht das 1937 von den Nationalsozialisten als „entartet“ beschlagnahmte Tempera-Blatt „Amaryllis“, das im vergangenen Jahr zurückerworben werden konnte.
In den 1870er Jahren hatte Christian Rohlfs (1849–1938) Malerei an der Großherzoglichen Kunstschule in Weimar studiert. Zunächst wandte er sich dem Naturalismus und später dem Impressionismus zu. Auf Einladung des Sammlers und Mäzens Karl Ernst Osthaus kam er 1901 nach Hagen, um eine Malschule aufzubauen. Inspiriert durch die Sammlung des Hagener Folkwang-Museums und im Austausch mit den dort vertretenen Künstlern begann Rohlfs ab 1910 expressionistisch zu arbeiten. Um 1919/20 vollzog sich in seinem Werk ein entscheidender, maltechnischer Wandel: Rohlfs wechselte von der Aquarellmalerei zur Temperafarbe, deren intensive, deckende Farbleuchtkraft zum wichtigsten Charakteristikum seiner Arbeiten auf Papier wurde. Der Gründungsdirektor des Landesmuseums Oldenburg Walter Müller-Wulckow erwarb bereits um 1917 für seine private Kunstsammlung mehrere Arbeiten des Künstlers. Als erste Einzelausstellung, die das Landesmuseum einem Gegenwartskünstler widmete, präsentierte es im Jahr 1925 eine Schau zum 75. Geburtstag von Christian Rohlfs mit dessen Werken. Zwischen 1925 und 1930 erwarb das Landesmuseum weitere Arbeiten. 1991 gelangten aus dem Nachlass des Museumsdirektors Gemälde, Temperablätter und Druckgrafiken als Schenkung in die Sammlung.
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Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
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